Am 26. Juni eröffnete der Austausch in der Französischen Botschaft zwischen Pia Schölnberger und Emmanuelle Favier mit dem Titel Entre Histoire et fiction, la restitution comme enjeu de recherche die Veranstaltungsreihe des Institut français d'Autriche Mémoire, patrimoine, restitution (Erinnerung, Kulturerbe, Restitution).
Zwischen der französischen Romanautorin, Verfasserin des Buches Le Livre de Rose (Les Pérégrines, 2023), und der Leiterin der Kommission für Provenienzforschung des österreichischen Bundesminiseriums für Kunst Kultur, öffentlicher Dienst und Sport wurden Fragen der nationalsozialistischen Politik(en) in Bezug auf Kunst, der Gesetzgebung zu Restitutionen in Österreich und Frankreich Jahrzehnte später sowie die Figur von Rose Valland, der französischen Pionierin der Provenienz- und Restitutionsarbeit, die während des Krieges Widerstandskämpferin im Museum war und sich bis zum Ende ihres Lebens dieser Sache widmete, erörtert.
Am 27. Juni sprach Emmanuelle Favier im Rahmen der Ausstellung Le voyage des Tableaux in Linz, nach einer Einführung rund um das Unternehmen der nationalsozialistischen Enteignungen französischer Kunstwerke seitens der Kuratorinnen der Ausstellung, Elisabeth Nowak-Thaller und Birgit Schwarz, über das Buch Le Livre de Rose und Rose Valland. Neben Rose Vallands denkwürdigem Engagement und der Tragweite ihrer Aktion - 60.000 enteignete Werke wurden in der Nachkriegszeit zurückgegeben - ging es auch darum, mehr über diese starke Frau zu erfahren, die gegen die Konventionen der Gesellschaft und ihrer Zeit verstieß. Ebenso wurde sich mit der Frage beschäftigt, wie man Geschichte weitergibt und wie man sie in Fiktion verwandeln kann.
Die nächsten Veranstaltungen finden im Filmmuseum Wien statt, wo am 2. und 27. Juli um 20:30 Uhr der Film Der Zug (1964) von J. Frankenheimer gezeigt wird.
Ein herzliches Dankeschön an die Referentinnen Emmanuelle Favier und Pia Schölnberger für den bereichernden Austausch, an den Moderator Cédric Huss, die Dolmetscherin Margret Millischer und Elodie Salanove von der Buchhandlung List für die Zusammenstellung eines kompletten Standes mit Büchern zum Thema.
Unser Dank gilt auch dem Lentos-Museum für die großartige Zusammenarbeit, Frau Hemma Schmutz, Elisabeth Nowak-Thaller und Birgit Schwarz sowie ihrem gesamten Team.
