In Anlehnung an die Vision des Gründers der Chinémathèque française Henri Langlois, für den es unmöglich schien, Filmvorführung ohne „Programmierungsgeste“ zu organisieren, begleitet das Institut français d'Autriche die Professionalisierung junger Kuratoren und Kuratorinnen 2025, indem es ihnen vorschlägt, eine Reihe von Filmabenden im Studio Molière zu programmieren.

Im Zuge regelmäßiger Treffen werden sie Filme aus dem zeitgenössischen Schaffen und dem Kulturerbe auswählen, die Leitartikel verfassen und für bestimmte Vorstellungen Filmemacher, Persönlichkeiten aus der Kulturwelt oder der Gesellschaft einladen, um mit dem Publikum zu diskutieren.

Für diese erste Vorführung laden Sie die jungen Kuratorinnen Cordula Rieger und Anouk El-Schahawi ein, den Film Adolescentes (2019) zu entdecken, in dem der Regisseur Sébastien Lifshitz zwei Freundinnen zwischen ihrem 13. und 17. Lebensjahr begleitet. Der Film wirft einen wohlwollenden Blick auf ein Alter, in dem sich Veränderungen, Missverständnisse und Unsicherheiten vervielfachen. So thematisiert er die Freundschaft in ihrer ganzen Ambiguität. Von ihrer Bedeutung für die Bildung einer Gemeinschaft, aber auch von ihrer Vergänglichkeit, die jedoch nichts von ihrer Tiefe nimmt.

Der Eintritt ist kostenlos. Die Vorführung in französischer Sprache mit deutschen Untertiteln wird von Cordula Rieger und Anouk El-Schahawi anmoderiert, im Anschluss folgt eine Diskussion in deutscher und französischer Sprache.


Anouk El-Schahawi (*1999) ist bildende Künstlerin sowie Kulturvermittlerin und -forscherin. Nach ihrer Schulzeit am Lycée français de Vienne ging sie nach Paris, um an der Kunsthochschule La Sorbonne bildende Kunst zu studieren. Ihr wachsendes Interesse an soziokulturellen Fragen führte sie dazu, einen Master in „Kultur&Politik“ an der Universität Paris 8 Vincennes zu absolvieren. Parallel dazu sammelte sie erste Berufserfahrungen, unter anderem in einem Gefängnis in Cergy im Bereich der kulturellen Programmgestaltung für die inhaftierte Personen. Seit sie wieder in Wien lebt, engagiert sie sich in zahlreichen Projekten, die von Grafikdesign bis hin zu Filmszenografie reichen.


Cordula Rieger (*2000) ist eine französisch-österreichische Regisseurin und Schauspielerin. Nachdem sie ihre Schulzeit am Lycée français de Vienne beendet hatte, begann sie 2020 ihr Regiestudium an der Filmakademie Wien, zunächst in der Klasse von Michael Haneke, dann bei Jessica Hausner und Barbara Albert.  In den letzten Jahren hat sie mehrere Spiel-, Experimental- und Dokumentarfilme geschrieben und inszeniert. Ihr Kurzfilm The Gallery (doc), der eine Aktion des feministischen Kollektivs Femplak_Wien begleitet, wurde auf rund 15 internationalen Filmfestivals gezeigt und war auf der Shortlist für den Yugo BAFTA Award. Eines ihrer letzten Projekte als Schauspielerin, Gli appunti di Anna Azzori, unter der Regie von Constanze Ruhm, wurde 2020 im Forum der Berlinale vorgestellt. Im Jahr 2025 kam ihr erster Dokumentarfilm Nebenan in die Kinos.

Art
Kino
Sprache
Franz. & Deutsch

Termine

Vienne
Lundi 3 février, 18h30
Studio Molière
Liechtensteinstraße 37A, 1090 Wien
kommunikation@institutfr.at