Der Schriftsteller, Kritiker und Essayist Philippe Sollers ist am Freitag, den 5. Mai, verstorben. Philippe Sollers war eine herausragende Persönlichkeit der französischen Literaturwelt und gehörte zu den unklassifizierbaren Autoren, deren produktives, erfinderisches und kontroverses Werk breite Anerkennung gefunden hat.
Der Schriftsteller trat mit 22 Jahren mit seinem ersten Roman Une curieuse solitude, der unter anderem von François Mauriac und Louis Aragon gelobt wurde, in die Literaturwelt ein. Für seinen Roman Le Parc erhielt er 1961 den Prix Médicis.
Als Mitbegründer der avantgardistischen Literaturzeitschrift Tel Quel, die in den 1970er Jahren viele Schriften über den Maoismus und die Kulturrevolution veröffentlicht, war Philippe Sollers auch eine Zeit lang Sammlungsleiter bei Gallimard.
Mit dem 1983 veröffentlichten Roman “Femmes” erreichte die Karriere des Schriftstellers ihren Höhepunkt. Als Kunstliebhaber zeichnete sich Philippe Sollers auch durch das Verfassen von Monografien und Biografien über zahlreiche Autoren und Maler sowie durch das Verfassen von Essays über Philosophie und Kunstgeschichte aus.
Das Institut Français d'Autriche drückt der Familie und den Nahestehenden Philippe Sollers, dessen Ableben ein neues Kapitel der Literaturgeschichte umschlägt, sein Beileid aus.