Kultur

Hélène Cixous und Peter Engelmann : Diskussion über das Schreiben

Der Passagen Verlag hat kürzlich eine bereichernde Diskussion zum Thema Schreiben zwischen Hélène Cixous und Peter Engelmann, dem Gründer des Passagen Verlags, aufgezeichnet.

Hélène Cixous, 1937 in Algerien geboren, ist eine französische Schriftstellerin und eine wichtige Figur des zeitgenössischen Feminismus. 

Sie erhielt 1959 die Agrégation in Englisch und bekam 1968 mit ihrem Aufsatz L'exil de James Joyce ou l'art du remplacement (erschienen bei Grasset) den Doktortitel verliehen. In den 1960er-Jahren unterrichtete sie zunächst als Assistentin Englisch in Bordeaux und an der Sorbonne. Später wurde sie Meisterassistentin. Sie beteiligte sich stark an der 68er-Bewegung und war an der Gründung der Universität Vincennes (Paris VIII) beteiligt. 1974 gründete sie das Forschungszentrum für Frauen- und Geschlechterstudien - eine Premiere in Europa.

Hélène Cixous ist auch im post-strukturalistischen Denken verhaftet, da sie sich eingehend mit dem Philosophen Jacques Derrida beschäftigt hat. Für sie ist die Sprache ein Schlachtfeld für Themen wie Geschlecht, Sexualität, Identität oder im Allgemeinen fürs Anderssein. Die Sprache zu verändern heißt, den sozialen Raum zu verändern; deshalb erforscht die Autorin in ihrer Arbeit die Verbindungen zwischen Sprache, Politik, Geschlecht und Identität. Ihr bekanntester Essay ist zweifellos Le rire de la méduse (1975), in dem sie das “weibliche Schreiben” einführt, eine Form die weit entfernt ist von patriarchalen Kommunikationsmodellen, die zu Abgrenzung und Ausgrenzung führen.

Als Autorin von mehr als 70 Büchern, Essays, Romanen, Theaterstücken und Gedichten schreibt Hélène Cixous auch heute noch und verwischt dabei die Grenzen zwischen Autobiographie, Essay, Psychoanalyse und Philosophie.